Ein großartiger Bienenkundler

Würdigung in Berlin-Dahlem

Am 30. April 2006 würdigte der niederländische Bienenforscher Job van Praagh in Sankt Peter, Schwarzwald, Armbrusters Beiträge zur modernen Züchtung der Honigbiene.

Auch der Rektor der Freiburger Universität Wolfgang Jäger würdigte dort in der Festrede Ludwig Armbruster und erklärte, dass 1934 einem „großen Apiaristen die Forschungsgrundlage entzogen wurde. Die politische und akademische Rehabilitierung könne jedoch nur die Humboldt-Universität Berlin veranlassen, dort sei er als „Judenfreund“ entlassen worden“.

Im Jahre 2007 erschien die umfangreiche Dokumentation zu seinem Leben und Werk von Steffen Rückl. Durch diese Dokumentation und das Geleitwort des Präsidenten Christoph Markschies ist Armbruster politisch vollständig rehabilitiert.

Die akademische Rehabilitierung durch die Berliner Universität mit Darstellung seines umfangreichen Lebenswerkes und Präsentation der bedeutenden „Armbrustersammlung“ steht jedoch noch aus.

Die auch aktuell große Bedeutung von Armbrusters Lebenswerk zeigt sich daran, dass die Imkervertreter Armbruster würdigen. Dies erfolgte durch Reden bei imkerlichen Großveranstaltungen, wie durch Ekkehard Hülsmann, Präsident des Landesverbandes Badischer Imker im Deutschen Imkerbund und Manfred Hederer, Präsident des Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerverbandes 2006 in Sankt Peter sowie Charles Huck, Präsidiumsmitglied der französischen Imkervereinigung Union Nationale de l’Apiculture Francaise 2012 in Châtenois. Sein Lebenswerk wurde anlässlich seines 125. Geburtstages beim größten Imkertag Mitteleuropas in Donaueschingen am 22. und 23. Oktober 2011 mit mehreren Vorträgen gewürdigt.

Die Bayerische Imkervereinigung vergibt die Goldene Armbruster-Medaille als höchste Auszeichnung.

Am 17. November 2013 wurde in Weimar die „Professor Ludwig Armbruster Imkerschule“ gegründet.

Rüdiger vom Bruch von der Humboldt-Universität Berlin hat 2015 bestätigt, dass NS-Opfer in der Wissenschaft von NS-Kollegen auch in der Nachkriegszeit beiseitegedrängt wurden. Er berichtet von Netzwerken der NS-belasteten Wissenschaftler und dass die Enkelgeneration keinen Staub auf ihre Lehrer und Vorlehrer fallen lassen wollte. Auch sei die Mehrheit der Widerständler nach dem Krieg in erstaunlich geringem Umfang zu akademischer Wirksamkeit gekommen und andere mussten erleben, wie die früheren Kollegen mit Tricks und sehr merkwürdigen Methoden versuchten, sie von ihren alten Universitäten und Forschungsinstituten fernzuhalten.

Steffen Rückl stellt fest, dass die Leiter der wichtigsten Bieneninstitute bis in die Sechzigerjahre ehemalige NSDAP-Mitglieder waren, so Karl Dreher (NSDAP-Mitgliedsnummer 2401444), Gottfried Götze (Nr. 4329567), Friedrich Ruttner (Nr. 6360728), Wolfgang Steche (Nr. 7109058). Weder der Deutsche Imkerbund (DIB) noch die meisten Bieneninstitute haben ihre Geschichte während der NS-Zeit angemessen aufgearbeitet.

Nach den höchsten auch internationalen Ehrungen Armbrusters 1969 wurde Karl Dreher als Ehrenschriftleiter der Imkerzeitschriften Die Biene, Imkerfreund und Allgemeine Deutsche Imkerzeitung eingesetzt, um Armbruster „unbedeutend zu machen“, indem bis 2004 keine wichtigen Artikel von Armbruster publiziert werden durften. Nicht einmal zum 100. Geburtstag wurde berichtet. Trotz dieser Tricks und merkwürdigen Methoden ist Ludwig Armbruster durch seine Veröffentlichungen in der Nachkriegszeit weiterhin in Wissenschaftskreisen weltbekannt. Nach Armbrusters Tod 1973 wurde für ihn beim Weltkongress APIMONDIA in Argentinien die deutsche Nationalhymne gespielt. 2016 wurde das Ludwig Armbruster Fellowship Program aufgelegt.

Es hat die Zusammenarbeit der Freien Universität Berlin und der Hebrew University of Jerusalem in Kooperation mit dem Zoologischen Garten Berlin zur Förderung des Austausches und der Zusammenarbeit im Bereich der Veterinärmedizin, Biologie, Ethik und Geschichte zum Ziel.

Quelle: Wikipedia